Wenn wir unseren Lebenssinn kennen, finden wir Erfüllung, haben Freude am Leben und sind erfolgreich in dem, was wir tun.
Der Sinn des Lebens ist etwas, was immer wieder heiß diskutiert wird. Die einen glauben, es gibt gar keinen wirklichen Lebenssinn, andere suchen danach und viele sind sich nicht sicher. Für einige liegt der Sinn des Lebens auch in ihrer Religion.
Wenn man Menschen nach dem „Sinn des Lebens“ fragt, bekommt man unterschiedliche Reaktionen, positive genau wie negative. Viele haben keine konkrete Antwort darauf und reagieren eher mit Achselzucken: Das hängt wohl auch damit zusammen, dass die Frage nach dem Lebenssinn und die damit verbundene Auseinandersetzung verdrängt werden. Dann gibt es Menschen, die gar keinen Sinn im Leben sehen und denen jede Perspektive fehlt. Und es gibt Menschen, die dem Thema Lebenssinn eher mit Zynismus begegnen.
Es gibt aber auch positive Reaktionen. Häufig beschränken sich diese jedoch auf die allgemein bekannten Standardantworten, zum Beispiel: „Glücklich sein“, „sich weiter entwickeln“ oder „für seine Mitmenschen da sein“. Diese Werte sind in jedem Fall sehr erstrebenswert, aber mit dem eigentlichen Lebenssinn haben sie bestenfalls ansatzweise zu tun. Allgemeine Werte bilden einen Teil der Basis für den Sinn des Lebens – der eigentliche Lebenssinn ist viel tiefgreifender und sehr individuell.
Es ist ein Irrtum, zu glauben, dass man den Lebenssinn allgemein definieren kann oder dass es auf die Frage danach eine Antwort gibt, die auf jeden zutrifft. Wenn Sie bei Google den Begriff „Lebenssinn“ eingeben, finden Sie viele Erklärungen sowohl wissenschaftlicher als auch religiöser Natur. Teilweise wird auch versucht, das Dasein der Menschheit zu begründen. Aber Sie werden keine Antwort auf die Frage nach IHREM persönlichen Lebenssinn finden.
Viele Menschen kennen ihren persönlichen Lebenssinn nicht, weil sie sich nie tiefgründig mit dieser Frage auseinandergesetzt haben. Wenn wir unseren Lebenssinn nicht kennen, fehlt uns die Grundlage für ein glückliches und erfülltes Leben. Aber wie finden wir eine Antwort auf die große Frage: „Warum bin ich hier und was ist meine Aufgabe?“
Wie schon erwähnt, ist dies eine sehr individuelle Frage. Die Antwort fällt daher für jeden Menschen unterschiedlich aus. Wenn mich jemand fragt, ob ich den Sinn des Lebens kenne, kann ich nur antworten, dass ich MEINEN Lebenssinn kenne. Jeder einzelne Mensch muss seinen ganz persönlichen Lebenssinn – seine Aufgabe – für sich selbst herausfinden. Die Antwort befindet sich nicht irgendwo da draußen. Sie befindet sich in uns selbst. Unser persönlicher Lebenssinn setzt sich aus drei Komponenten zusammen, durch die wir unsere Ziele gestalten, unsere Entscheidungen treffen und unser Handeln motivieren.
Da sind zunächst einmal unsere Werte. Also das, was für uns wichtig und wertvoll ist. Jeder Mensch hat verschiedene Werte, die er nach entsprechender Priorität eingestuft. In den meisten Fällen geschieht dies unbewusst, wodurch leider allzu oft fremde Werte suggeriert und gelebt werden. Wer sich ein fremdes Wertesystem auferlegen lässt, befindet sich in Fremdbestimmung und ist von den Entscheidungen und der Meinung anderer abhängig. Viele Menschen trauen sich einfach nicht, ihr eigenes Wertesystem festzulegen und klar zu kommunizieren – also persönlich Stellung zu beziehen. In solchen Fällen ist es dringend erforderlich, das eigene Selbstbewusstsein nachhaltig zu stärken. Dafür finden Sie hilfreiche Tipps in meinem Artikel: „In 7 Schritten zu einem starken Selbstbewusstsein“.
Um den Lebenssinn zu finden, ist es von grundlegender Bedeutung, sich seiner (eigenen) primären Werte bewusst zu sein. Nehmen Sie ein großes Blatt Papier zur Hand und schreiben Sie sämtliche Werte auf, die Ihnen wichtig sind. Suchen Sie sich hierfür einen ruhigen Ort. Stellen Sie sicher, dass Sie nicht gestört werden. Idealerweise machen Sie vorher noch eine kurze Entspannungsübung. Gehen Sie nach dem Aufschreiben die verschiedenen Werte durch, schauen Sie, wie sich diese anfühlen und ob Sie sich wirklich damit identifizieren können.
Hier ein paar Beispiele für Werte: Liebe, Gesundheit, Erfolg, Freiheit, Familie, Loyalität, Frieden, Reichtum, Sicherheit, Geld verdienen, Gerechtigkeit, Spiritualität, Prestige, Harmonie, Spaß, Freude und viele mehr.
Schreiben Sie zuerst sämtliche Werte auf, die für Sie in irgendeiner Form von Bedeutung sind. Suchen Sie sich nun die fünfzehn wichtigsten Werte heraus und stufen diese je nach Priorität ein. Mein Tipp: Schneiden Sie die fünfzehn Werte aus, so dass Sie eine Karte für jeden Wert haben. Dann können Sie die Reihenfolge entsprechend variieren.
Nach dem Sie Ihre Werte festgelegt haben, geht es darum, Talente und Fähigkeiten zu erkennen. Welche Talente haben Sie, was können Sie besonders gut? Zu welchen Themen werden Sie von Freunden und Kollegen um Rat gefragt? Mögliche Talente wären etwa: Fantasie, Strukturen erkennen, Musik, Sport, Mathematik, Charme, Charisma, Zuhören, Wissen weitergeben, Humor, Geduld, Feingefühl, handwerkliches Geschick, logische Zusammenhänge erkennen, Technisches Verständnis, Programmierung, usw. Bestimmen Sie Ihre fünf wichtigsten Talente.
Und, last but not least, kommen wir zu Ihren Interessen. Dazu gehören die Dinge, die Ihnen Spaß machen und Freude bereiten. Auch hier geht es darum, sich all das bewusst zu machen, indem Sie es zu Papier bringen. Welche Hobbies haben Sie? Bei welchen Aktivitäten sind Sie glücklich? Was würden Sie gerne mal machen?
Sie haben sich jetzt drei wichtige Säulen erschaffen, auf denen Ihr ganz persönlicher Lebenssinn aufbaut. Sie haben Ihre primären Werte, Ihre größten Talente und Fähigkeiten, Ihre Interessen und das, was Ihnen Spaß und Freude bereitet, klar definiert. Nun geht es darum, eine Lebensaufgabe mit entsprechenden Zielen zu definieren, die diese drei Komponenten harmonisch miteinander verbindet. Sicherlich gibt es einige Werte, Talente und Interessen, die sich eher schwierig unter einen Hut bringen lassen. Aber je intensiver Sie forschen, desto interessanter werden die Ergebnisse. Es lohnt sich! Wenn es Ihnen gelingt, diese drei Säulen in einer Aufgabe, einer Berufung zu vereinen, dann haben Sie Ihre Lebens-Auf-Gabe beziehungsweise Ihren Lebenssinn gefunden.
Ich möchte abschließend noch einmal betonen, dass Ihr Lebenssinn etwas sehr Persönliches ist und von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfällt. Die einen finden Erfüllung im künstlerischen, die anderen im medizinischen Bereich. Wenn Sie zu einhundert Prozent dahinter stehen, ist es ist in jedem Fall eine richtige und wertvolle Entscheidung. Es gibt keine weniger wertvollen Aufgaben – jede Aufgabe ist gleichermaßen wertvoll, solange wir mit unseren Werten, unseren Talenten und unseren Interessen vollkommen dahinter stehen. Wir handeln dann aus tiefster innerer Überzeugung, und das ist der effektivste Weg, anderen Menschen zu dienen und zu helfen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Freude beim Kreieren Ihrer Lebensaufgabe.
Herzliche Grüße
Ihr Stephan Zeeh
12 replies to "Wie finden wir unseren Lebenssinn?"
Hey wo ist der Facebook Gefaellt mir Button? 🙂
Hallo Lukas,
der Facebook Gefällt mir Button befindet sich einmal über dem Artikel und einmal unter dem Artikel.
LG
Stephan Zeeh
Hallo Stephan,
bin über Twitter her geraten – und finde deine Texte ziemlich gut!!! Werde mir die Fragen mal in Ruhe reinziehen und überdenken.
(Ein kleiner Tipp noch wegen der vielen Spam-Kommentare: Ein gutes Plugin für WordPress ist die „Antispam-Bee“).
Grüsse von frieda
(die früher auch in der Nähe von HH gewohnt hat…. war sehr nett, mal wieder den vertrauten Tonfall aus’m Norden zu hören im Video – hier unten in Südhessen ist doch eher ein seltsam holpriger Dialekt anzutreffen 😉 )
Hallo Frieda,
vielen Dank für das schöne Feedback und deinen Tipp 🙂 Viel Spaß noch beim weiterlesen. Die Tage kommt übrigens ein neuer Artikel. Bis dann.
Herzliche Grüße
Stephan
In Jesus Christus,der Schõpfer aller Dinge ist der einzige Lebenssinn zu finden.:-) (erkennt man beim Biebel lesen)Aber ohne Glauben ist es unmõglich Gott zu gefallen!
Das klingt mir ein Spur zu dogmatisch – wie man es ja leider von Anhängern und Vertretern der christlichen Kirche allzu häufig hört. Es gibt viele Wege, die zu der tiefen Erkenntnis des Lebenssinns führen. Das Christentum ist ganz sicher nicht der einzige Weg. Ich selber habe meinen Lebenssinn in tiefer Meditation erkannt und nicht beim Lesen von Zeilen, die von anderen verfasst wurden. Schriften können Anregungen geben, aber ohne eigene Erkenntnisse bewegen wir uns in Fremdbestimmung, da wir dann alles von diesen Schriften abhängig machen würden. Oder wie Gautama Buddha so schön sagte: „Ihr selbst müsst euch Mühe geben, die Gelehrten weisen nur den Weg“. Viele fragen sich ein Leben lang, was Gott mit einem vorhat. Dabei ist jeder selbst dafür verantwortlich seinen persönlichen Lebenssinn für sich herauszufinden.
Herzliche Grüße
Stephan Zeeh
Hey Stephan Zeeh!
Das Video hat mir viel weitergeholfen, weil ich bis vor kurzem noch dachte, dass jeder den gleichen Sinn des Lebens hat. Hab zu dem thema sogar schonmal n song zu geschrieben, ist aber schon Jahre her 🙂 Danke, für die ganzen Videos-helfen echt weiter 🙂 Gruß Nadine
Hallo Nadine,
freue mich sehr, dass Dir das Video zu einer neuen Erkenntnis verholfen hat 🙂
Genau deswegen habe ich diesen Artikel geschrieben und das Video dazu gemacht. Weil immer von „DEM Sinn des Lebens“ gesprochen wird und dabei häufig vergessen wird, das der Sinn des Lebens etwas absolut individuelles ist, auf das jeder Mensch für sich ganz persönlich eine Antwort finden muss.
Viel Spaß noch mit den anderen Artikeln und Videos und vielen Dank für Dein Feedback 🙂
Lieben Gruß
Stephan
Moin Herr Zeeh,
Ihre Präsentation hat mir gut gefallen und eine Menge Stoff zum nachdenken gegeben.
Eine spontane Frage: mit welcher Software haben Sie die Präsentation erstellt?
VG
Jost Hellermann
Vielen Dank für das Feedback 🙂
Hallo Stephan,
die richtige Tätigkeit / der Lebenssinn besteht für mich aus drei Teilen:
1.) Etwas, das ich gerne mache.
2.) Ein Dienst, den ich anderen damit erweise.
3.) Eine von mir entwickelte Lösung, mit der ich Geld verdienen kann.
Insbesondere der dritte Teil wird häufig kritisiert, weil es dann heißt „der macht das ja nur, um Geld zu verdienen“. Aber das ist aus meiner Sicht nur der erste, oberflächliche Eindruck. Ich sehe es so, dass ein Produkt einen Mehrwert für den Käufer stiften muss. Und wenn ich etwas nicht verkaufe, dann heißt das gleichzeitig, dass mein Produkt keinen Wert hat. Damit stiftet es dann auch gleichzeitig keinen Nutzen für den Kunden.
„Sinn des Lebens: etwas, das keiner genau weiß. Jedenfalls hat es wenig Sinn, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein.“ Sir Peter Ustinov
Schöne Grüsse aus der http://www.freidenker-galerie.de